Logistikmeister

Logistikmeister

Logistikmeister übernehmen komplexe und planerische Aufgaben in der Lagerwirtschaft. Die Weiterbildung macht Dich fit für eine der wichtigsten Branchen Deutschlands und ermöglicht Dir den beruflichen Aufstieg.

Was ist ein Logistikmeister?

Der Geprüfte Logistikmeister, auch Industriemeister Logistik oder Industriemeister Lagerwirtschaft genannt, ist eine angesehene Fachkraft in der Logistik-Branche. Den Abschluss erreichst Du durch eine Weiterbildung, die mit einer IHK-Prüfung abschließt. Die Logistikbranche ist innovativ, neue Technologien und Arbeitsabläufe erfordern daher, dass Du auf dem neuesten Stand bist. Mit dem Abschluss Industriemeister Logistik wirst Du diesen Anforderungen gerecht. Du kannst fortan organisatorische und planerische Leitungsaufgaben übernehmen.

"Früher hat man gesagt, dass die Leute im Lager in erster Linie körperlich zupacken müssen. Inzwischen werden mit den Arbeitsprozessen auch die Anforderungen komplexer." Markus Gust, Bildungswerk Spedition und Logistik
(Quelle: fr-online.de)

Anbieter des Logistikmeisters

Bei folgenden Instituten kannst Du eine Weiterbildung zum Logistikmeister absolvieren:

Berufsbild

Aufgaben des Logistikmeisters

Als Logistikmeister steuerst, planst und überwachst Du logistische Prozesse, zum Beispiel in der Lagerwirtschaft, in der Hafenlogistik oder der Transportwirtschaft. Du kommissionierst Waren und organisierst deren Transport und Lagerung. Diese Aufgaben übernimmst Du entweder bei Logistikunternehmen oder bei Firmen jeglicher Branche, die ein eigenes Lager betreiben. Als Spezialist für Warenflüsse kannst Du mitunter im Bereich der Gefahrgutlagerung arbeiten. Häufig gehört auch die Mitarbeiterführung und Ausbildung zu Deinem Berufsbild.

Prozentuale Aufgabenverteilung

Welche Fertigkeiten und Kenntnisse sind gefragt?

Als Logistikmeister bist Du für die gesamte Abwicklung des Versandes zuständig – Warenbestände prüfen, den Transport vorbereiten und Waren annehmen. Dazu gehört einiges an Organisationstalent sowie eine analytische und kaufmännische Denkweise. Du trittst häufig als Führungsfigur in Erscheinung, weshalb Du geschickt im Anleiten von Mitarbeitern sein solltest.

Wichtige Kenntnisse und Talente im Überblick

  • Organisation
  • Personalleitung
  • Betriebswirtschaft
  • Technik
  • Mathematik

Wie sehen die Berufsaussichten für Industriemeister Logistik aus?

Transport- und Logistiksysteme funktionieren heutzutage mit ausgeklügelter Technik. Schlagworte wie RFID-Chip, Supply Chain Management und Pick-by-Vision bestimmen ein modernes Berufsbild, dem Du durch die Aufstiegsfortbildung zum Logistikmeister gerecht wirst. Bereits 8 % der Arbeitsplätze in Deutschland lassen sich in der Logistik finden – Tendenz steigend. Die Berufsaussichten sind hier für Fachkräfte wie den Logistikmeister besonders gut.

"Mobilität ist gut und schafft Arbeitsplätze. Logistik ist daher ein wesentlicher Bestandteil einer wachstumsorientierten Wirtschaft. […] Damit zählt diese Branche zu den größten und ökonomisch bedeutsamsten in unserer Volkswirtschaft. Die Signale stehen weiter auf Wachstum. In den nächsten Jahren wird der Güterverkehr um mehr als 50 Prozent anwachsen." Ralf Nagel, Verkehrsstaatsminister
(Quelle: augsburger-allgemeine.de)

In welchen Branchen arbeite ich als Logistikmeister?

Als Logistikmeister kannst Du bei Speditionen und Logistikunternehmen einen Arbeitsplatz finden. Ebenso infrage kommen Versandhäuser oder Unternehmen, die ein eigenes Lager betreiben. Diese Auflistung verschafft Dir einen ersten Überblick über die Branche:

Versandhandel

  • Amazon
  • Zalando

Logistik

  • DHL
  • Schenker

Lagerwirtschaft und Lagerdienstleister

  • Hellmann
  • KDL

Handel von Konsumgütern

  • Rewe
  • Ikea

Welche Fortbildungsmöglichkeiten und Perspektiven gibt es?

Als Geprüfter Logistikmeister ist das Ende der Karriereleiter für Dich noch nicht zwangsläufig erreicht. Du kannst zum Beispiel eine weitere Aufstiegsfortbildung anschließen oder studieren.

  • Fortbildung:
    Als zusätzliche Fortbildung kommt der Technische Betriebswirt infrage. Hier vertiefst Du die betriebswirtschaftlichen Grundlagen und kannst zum Beispiel im Controlling eingesetzt werden.
  • Studium:
    Die Weiterbildung zum Industriemeister Logistik eröffnet Dir den Zugang zum Studium. Besonders relevant ist das Fach Logistik, das Du an einigen Hochschulen studieren kannst.
  • Selbstständigkeit:
    Die Weiterbildung zum Industriemeister Logistik vermittelt Dir kaufmännische Grundlagen, die Dich auf die Selbstständigkeit vorbereiten. Du kannst zum Beispiel ein Unternehmen für logistische Dienstleistungen gründen. Detaillierte Infos und Tipps findest Du in der Checkliste Erfolgreich in die Selbstständigkeit.

Welche Alternativen gibt es zum Industriemeister Logistik?

Statt der Ausbildung zum Logistikmeister hast Du die Möglichkeit, den Abschluss zum Kraftverkehrsmeister zu absolvieren. Auch damit kannst Du im Bereich Logistik arbeiten, wirst aber meist als Fuhrparkmanager eingesetzt.

Gehalt des Logistikmeisters

 MännerFrauenDurchschnitt
Gehalt*2.700 €3.300 €2.800 €

*Alle Angaben sind in brutto / monatlich.

Logistikmeister, vormals Meister für Lagerwirtschaft genannt, können ein Gehalt von durchschnittlich 2.800 € brutto verdienen. Das Gehalt von Führungskräften in der Logistik steigt, wie die Deutsche Logistik-Zeitung feststellte. Logistikfachkräfte verdienten im Jahr 2009 trotz Krise 4,6 % mehr Gehalt.

Die Branche bietet demnach ein attraktives Einkommen, das sich nach oben entwickelt. Die wenigen Frauen in der Branche verdienen besonders gut – Logistikmeisterinnen erzielen einen Bruttolohn von durchschnittlich 3.300 €.

Weiterbildung

Die Weiterbildung zum Logistikmeister absolvierst Du in Vollzeit- oder Teilzeit-Lehrgängen, die zwischen 8 und 24 Monate dauern. Anbieter der Ausbildung sind zum Beispiel IHK-Akademien oder Bildungsinstitute des TÜVs oder der DEKRA. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt etwa 5.500 €. Nach der Weiterbildung legst Du eine Prüfung bei der IHK ab und darfst fortan die Berufsbezeichnung Geprüfter Logistikmeister führen.

"Zusatzqualifikationen sind bei Lagermitarbeitern sehr gefragt und eröffnen nach einigen Jahren Berufspraxis oft weitere Aufstiegschancen oder – für Umschüler / Quereinsteiger – einen guten Einstieg in das Arbeitsgebiet." Maria Wiesner, TÜV-Süd Akademie
(Quelle: Augsburger Allgemeine)

Welche Inhalte werden vermittelt?

Grundlegende Qualifikationen:

  • Recht
  • Betriebswirtschaft
  • Betriebliche Kommunikation
  • Naturwissenschaften und Mathematik

Handlungsspezifische Qualifikationen:

  • Logistikprozess
  • Betriebliche Organisation und Kostenwesen
  • Führung und Personal

Die Inhalte der Weiterbildung orientieren sich an der bundeseinheitlichen IHK-Prüfung. Sie teilen sich in „Grundlegende Qualifikationen“ und „Handlungsspezifische Qualifikationen“ auf. Erstere vermitteln Dir berufsübergreifendes Wissen, letztere sind speziell auf das Berufsbild des Logistikmeisters zugeschnitten.

Wie läuft die Weiterbildung ab?

Du besuchst einen Lehrgang im Präsenzunterricht, der entweder in Teilzeit- oder Vollzeit stattfindet. Du kannst den Abschluss entweder zügig in Vollzeit erreichen oder Dich in Teilzeit neben dem Beruf weiterbilden. Als Geprüfter Logistikmeister (IHK) darfst Du Dich nach der erfolgreichen IHK-Prüfung bezeichnen. Teil der Weiterbildung ist meist auch die Ausbildung der Ausbilder (AdA), die mit der Ausbildereignungsprüfung abschließt. Den AdA-Schein kannst Du auch extern oder im Vorfeld erlangen.

Welche Weiterbildungsformen gibt es für den Logistikmeister?

Möglich ist eine Weiterbildung in Teilzeit und Vollzeit. Einen Anbieter für ein Fernstudium gibt es derzeit nicht.

Wie hoch ist der Praxisanteil in der Weiterbildung?

Die Weiterbildung erweitert Deine bestehende Berufspraxis um berufsübergreifendes und berufsspezifisches Wissen. Der Schwerpunkt liegt also mehr auf der Theorie. Dennoch kommen praktische Übungen nicht zu kurz, zum Beispiel in Rollenspielen zu Mitarbeitergesprächen.

Welche Förderungsmöglichkeiten gibt es?

Zur Finanzierung der Weiterbildung kannst Du verschiedene Förderungen in Anspruch nehmen. Möglich sind Bildungsgutscheine, Bildungsprämien oder das Aufstiegs-BAföG. Genaue Infos und weitere Tipps findest Du unter Finanzierung.

Prüfung

Die Prüfung zum Logistikmeister ist bundeseinheitlich in der Prüfungsordnung geregelt. Du legst sie an einer Industrie- und Handelskammer (IHK) in zwei Schritten ab. Im ersten Teil prüft die IHK die grundlegenden Qualifikationen, im zweiten Teil die handlungsspezifischen Qualifikationen. Beide Teile absolvierst Du meist im Abstand von einem halben Jahr.

Voraussetzung zur Prüfung

Bei der Prüfungsanmeldung musst Du folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf aus dem Bereich der Logistik und einem Jahr Berufspraxis oder
  • Eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf aus einem anderen Bereich und 2 Jahre Berufspraxis oder
  • 4 Jahre Berufspraxis

Wenn Du Dich zum zweiten Prüfungsteil anmeldest, musst Du den AdA-Schein der Ausbildereignung vorlegen. Zwischen dem ersten und dem zweiten Prüfungsteil dürfen außerdem nicht mehr als 5 Jahre liegen.

Welche Prüfungsinhalte gibt es?

Analog zum Fortbildungslehrgang gliedert sich die Prüfung in zwei Teile. Im ersten Teil prüft die IHK die grundlegenden, im zweiten die fachspezifischen Qualifikationen. Das sind die Prüfungsinhalte:

Grundlegende Qualifikationen

  • Recht
  • Betriebswirtschaft
  • Betriebliche Kommunikation
  • Naturwissenschaftliche und mathematische Grundlagen

Handlungsspezifische Qualifikationen

Logistikprozess:

  • Konzepte der Logistik
  • Leistungserstellung
  • Prozesssteuerung und -optimierung

Betriebliche Organisation und Kostenwesen:

  • Betriebliches Kostenwesen und Logistikcontrolling
  • Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
  • Qualitätsmanagement

Führung und Personal:

  • Personalführung
  • Personalentwicklung

Wie ist die Prüfung organisiert?

Du meldest Dich bei der IHK zur ersten Prüfung an – bestehst Du diese, absolvierst Du üblicherweise 6 Monate später die zweite Prüfung. Der erste Prüfungsteil besteht aus Klausuren, der zweite aus praxisbezogenen Situationsaufgaben, die Du schriftlich bearbeitest. Hinzu kommt ein Fachgespräch in einem Fach der handlungsspezifischen Qualifikationen. Die verschiedenen Fächer des zweiten Prüfungsteils fragt die IHK-Prüfung verknüpft ab. Es ist also wichtig, dass Du zwischen den Bereichen Zusammenhänge erkennst und nicht nur isoliert lernst.

Prüfungsfragen

Lerne mit Prüfungsfragen, um Dich optimal auf die Prüfung vorzubereiten. Prüfungsfragen findest Du in Lehrbüchern oder in alten IHK-Prüfungen, die Absolventen der Fortbildung in Foren bereitstellen.

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Zusammenfassung

Diese Gründe sprechen für den Abschluss des Geprüften Logistikmeisters:

  • Als Logistikmeister kannst Du komplexere organisatorische Aufgaben übernehmen.
  • Der Zuwachs an Kompetenz geht meist mit einem höheren Gehalt einher.
  • Die Logistikbranche ist im Aufwind und gerade in Deutschland stark vertreten.
  • Eine Weiterbildung ist in diesem innovativen Bereich besonders wichtig, um mit den Veränderungen Schritt zu halten.