Industriemeister Mechatronik

Industriemeister Mechatronik

Als Industriemeister Mechatronik bist Du für zahlreiche Unternehmen eine begehrte Arbeitskraft. Positionen auf der Managementebene sind durchaus üblich. Die Fortbildung rentiert sich auch finanziell.

Beruf – Was ist ein Industriemeister Mechatronik?

Als Industriemeister Mechatronik bist Du hauptsächlich als Koordinator im laufenden Betrieb tätig. Dein technisches Wissen aus Berufsausbildung und Fortbildung dient Dir dazu, Arbeitsabläufe zu steuern und Mitarbeiter anzuleiten. Du bist weniger mit der direkten Produktion beschäftigt, sondern vielmehr mit der Planung, Optimierung und Verwaltung der Herstellungsprozesse. Oft fällt auch das Ausbilden neuer Lehrlinge in Deinen Aufgabenbereich.

"Definitiv hat man mit dieser Ausbildung große Vorteile gegenüber den traditionellen Industriemeister-Fortbildungen. Im Grunde genommen habe ich den Lehrplan des Industriemeisters der Fachrichtung Elektrotechnik sowie Metall komplett vermittelt bekommen und zusätzlich noch die konkreten Themenbereiche der Mechatronik. Meine heutigen beruflichen Möglichkeiten sind dadurch wesentlich vielfältiger. Ich kann bei allen Themenbereichen "mitsprechen" und fühle mich bei jeder Thematik angesprochen." Andreas Meixner, Industriemeister Mechatronik
Das ganze Interview kannst Du bei bildungsXperten.net lesen.

Anbieter des Industriemeisters Mechatronik

Bei folgenden Instituten kannst Du eine Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik absolvieren:

Berufsbild

Aufgaben des Industriemeisters Mechatronik

Industriemeister Mechatronik vereinen die Fachrichtungen Metall und Elektronik in ihrem Berufsbild. Ihr Aufgabenbereich liegt dabei hauptsächlich an der Schnittstelle von Mechanik, Elektronik und Informatik. Schichtarbeit in Werkshallen vor Ort oder Büroarbeit ist die Regel. Die Verteilung typischer Tätigkeiten kannst Du dem Diagramm entnehmen.

Welche Fertigkeiten und Kenntnisse sind gefragt?

Um dem Beruf des Industriemeisters Mechatronik erfolgreich nachzugehen, sind folgende Kompetenzen hilfreich:

  • Betriebswirtschaftliches Denken
  • Organisations- und Führungstalent
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Technisches Know-how
  • Flexibilität

Prozentuale Aufgabenverteilung

In welchen Branchen arbeite ich als Industriemeister Mechatronik?

Als Industriemeister Mechatronik arbeitest Du hauptsächlich in produzierenden Unternehmen. Die wichtigsten Branchen sind:

  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Automobilindustrie
  • Stahl- und Metallverarbeitung
  • Elektroindustrie
  • Holzindustrie (im Bereich Maschineninstandhaltung)

Wie sehen die Berufsaussichten für Industriemeister Mechatronik aus?

Die Berufsaussichten für Fachkräfte im Bereich Mechatronik sind insgesamt sehr gut. Besonders als Industriemeister bist Du gefragt, da Dein Fachwissen mit Führungs- und Ausbilderqualitäten verbunden ist. Allein der Maschinen- und Anlagenbau erzielt mit über 5.000 Unternehmen einen jährlichen Umsatz von über 100 Milliarden €. Als stark exportorientierte Branche ist der Stellenmarkt jedoch von der aktuellen Weltwirtschaft abhängig.

Nach Deiner abgeschlossenen Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik kannst Du Dich weiter fortbilden. Die IHK bietet Weiterbildungen zum Technischen Betriebswirt und zum Techniker an, die Deine Qualifikationen erweitern. Du kannst aber auch andere Wege einschlagen:

  • Spezialisierungen: Du kannst Dich in spezifischen Bereichen weiterbilden, die in Deiner Position wichtig sind. Fortbildungen zum Thema Mitarbeiterführung oder EDV-Kurse können für Industriemeister Mechatronik nützlich sein.
  • Studium: Nach Erwerb Deines Meister Abschlusses bist Du zur Aufnahme eines Studiums berechtigt. So kannst Du beispielsweise Ingenieur der Fachrichtung Mechatronik werden. Aber auch andere ingenieurwissenschaftliche Studiengänge oder ganz andere Fachrichtungen bieten sich an, wenn Du Dich für neue Gebiete interessierst.
  • Selbstständigkeit: Aufgrund Deiner betriebswissenschaftlichen Kenntnisse weißt Du um die wesentlichen Kriterien, die es bei einer Selbstständigkeit zu beachten gibt. Gepaart mit Deinem fachlichen Wissen steht einer Selbstständigkeit nichts im Wege. Falls Du nähere Informationen wünschst, bietet Dir diese Checkliste einen ersten Überblick.

Welche Alternativen gibt es zum Industriemeister Mechatronik?

Alternative Weiterbildungen zum Industriemeister Mechatronik sind sowohl der Industriemeister Metall als auch Elektrotechnik. Ebenso kann ein Studium eine Alternative sein, wenn Du bereits ohne Meister Abschluss über eine Hochschulzulassungsberechtigung verfügst. An einer Hochschule bildest Du Dich zum Ingenieur weiter.

Gehalt des Industriemeisters Mechatronik

  Minimal Maximal Durchschnitt
Gehalt 1.500 € 5.500 € 2.300 €

Als Industriemeister Mechatronik bist Du für eine Position im mittleren Management oder auf der Ausbilderebene qualifiziert. Ob Du nach Deiner Fortbildung direkt aufsteigst, hängt jedoch von freien Stellen und der Struktur Deines Unternehmens ab. Mehr Lohn erhältst Du erst mit neuem Aufgaben- und Verantwortungsbereich.

Das Gehalt als Industriemeister der Fachrichtung Mechatronik variiert je nach genauem Berufsbild erheblich. Lohnunterschiede von bis zu 4.000 € sind so möglich. Alter, Berufserfahrung, Region, Betriebszugehörigkeit und vor allem der Verantwortungsbereich sind hier ausschlaggebend.

Der durchschnittliche Verdienst liegt zwischen 2.000 € und 3.000 € brutto im Monat. Siehe dazu auch die angeführte Tabelle.

Weiterbildung

Du kannst Dich auf verschiedene Arten zum Industriemeister Mechatronik weiterbilden. Sowohl private als auch staatliche Institutionen helfen Dir dabei, Dich auf die bundeseinheitliche IHK-Prüfung vorzubereiten. Hierbei kannst Du zwischen Teilzeit- und Vollzeit- sowie einem Fernlehrgang wählen. Die Fortbildung berufsbegleitend zu absolvieren, ist der beliebteste Weg zum Meister Abschluss.

Vollzeit Teilzeit Fernstudium
  • 4 bis 5 Monate
  • Lernen in der Gruppe
  • 18 bis 36 Monate
  • Abends, samstags oder schichtbegleitend
  • 24 Monate
  • Freie Zeiteinteilung

Für wen ist die Weiterbildung geeignet?

Die Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik richtet sich im Wesentlichen an alle Fachkräfte der Bereiche Elektrotechnik, Mechatronik und Metall. Voraussetzung ist eine einschlägige Berufsausbildung und mindestens 2 Jahre Berufspraxis. Du kannst Dich auch für eine Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik anmelden, wenn Du keine Ausbildung, aber mindestens 4 Jahre Berufspraxis in einem der genannten Bereiche vorweist. Eine fachfremde Ausbildung mit 3 Jahren Berufspraxis im Bereich Mechatronik berechtigt Dich ebenso zur Weiterbildung.

Welche Inhalte werden vermittelt?

Ausreichend Berufspraxis ist bereits eine wesentliche Voraussetzung für die Weiterbildung zum Industriemeister. Die Lehrgänge setzen ihren Schwerpunkt deshalb nicht auf Fachwissen und Praxis, sondern vielmehr auf die Vermittlung von Organisation- und Führungskompetenz sowie auf den Bereich Personalwirtschaft. Sie bereiten Dich so genau auf die wichtigsten Prüfungsinhalte der IHK-Abschlussprüfung vor.

Wie läuft die Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik ab?

Je nachdem, ob Du Dich für eine Weiterbildung in Vollzeit, Teilzeit oder im Fernstudium entscheidest, lernst Du zu festen Zeiten in Gruppen oder überwiegend im Selbststudium. Dozenten stehen Dir dann unmittelbar oder über E-Mail, Telefon oder Chats helfend zur Seite. Die Inhalte der Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik folgen der standardisierten IHK-Prüfung, welcher die drei Großbereiche Technik, Personal und Organisation zugrunde liegen. Zusätzlich benötigst Du einen Beleg über die Ausbildereignungsprüfung (AdA- / AEVO-Schein), die jedoch nicht immer direkt in der Weiterbildung eingeschlossen ist.

Welche Weiterbildungsformen gibt es?

Die Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik kannst Du im Präsenz- oder im Fernlehrgang absolvieren. Wählst Du ein Fernstudium, bist Du erheblich flexibler in der Einteilung Deiner Lernzeiten, jedoch auch weitgehend auf Dich allein gestellt. In Präsenzlehrgängen hast Du andererseits eine bessere Betreuung, da Du Dich direkt und jederzeit mit Dozent und Mitschülern austauschen kannst. Feste Seminartermine geben Dir jedoch Dein Lerntempo vor. Präsenzlehrgänge kannst Du als Wochenend-, Abend- oder schichtbegleitenden Lehrgang wie ein Fernstudium auch berufsbegleitend belegen. In Vollzeit bietet er Dir den Vorteil, den Meister Abschluss bereits nach 4 Monaten in den Händen halten zu können.

Welche Kosten fallen an und wie finanziere ich sie?

Die Kosten der Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik liegen zwischen 4.000 € und 7.000 €. Die Preise sind unterschiedlich, da einige Weiterbildungen die Prüfungskosten sowie die Gebühren für den AdA-Schein bereits enthalten. Bei anderen kommen die Kosten noch hinzu. Auch Lernmateriealien können ein weiterer Geldfaktor sein. Die Gebühren für die IHK-Prüfung liegen in der Regel zwischen 400 € und 500 €. Einige Unternehmen fördern Weiterbildungen ihrer Mitarbeiter, indem sie die Kosten teilweise oder vollständig übernehmen. Darüber hinaus stehen Dir folgende Förderungsmöglichkeiten offen:

  • Aufstiegs-BAföG: Zinsloses Darlehen, das Du nur zur Hälfte rückerstatten musst, sowie ein staatlicher Zuschuss
  • Bildungsgutschein: Die Agentur für Arbeit fördert eine Weiterbildung, wenn sich dadurch Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessern.

Mehr Infos findest Du auf der Seite Förderungsmöglichkeiten.

Prüfung

Die IHK-Prüfung zum Industriemeister Mechatronik besteht aus zwei Teilprüfungen sowie dem Nachweis über Ausbilderkompetenzen (AdA). Wenn Du den ersten Prüfungsteil "Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen (BQ)" und die AdA-Prüfung bestanden hast, kannst Du Dich zum letzten Prüfungsteil "Handlungsspezifische Qualifikationen (HQ)" anmelden.

"Einige Wochen vor den Prüfungen haben wir im Lehrgang alte Prüfungen gelöst und mit den Dozenten komplexe Prüfungsaufgaben besprochen. Zusätzlich zum Unterricht habe ich täglich mehrere Stunden alte Prüfungsbögen durchgearbeitet. Die Prüfung selbst war extrem anspruchsvoll. Die Basisqualifikationen konnte ich relativ gut abschließen. Bei der Prüfung der Handlungsqualifikationen hatte ich dagegen schon größere Probleme. Gerade die Technik-Prüfung war sehr anspruchsvoll." Andreas Meixner, Industriemeister Mechatronik
Das ganze Interview kannst Du bei bildungsXperten.net lesen.

Voraussetzung zur Prüfung zum Industriemeister Mechatronik

Du kannst die Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik abschließen, wenn Du folgende Voraussetzungen erfüllst:


Voraussetzungen zum ersten Prüfungsteil (BQ)
  • Eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich Mechatronik, Elektronik, Metallverarbeitung, Informatik oder in der Automobilindustrie oder
  • Eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem sonstigen Beruf und mindestens 6 Monate einschlägige Berufspraxis oder
  • Mindestens 4 Jahre einschlägige Berufspraxis

Voraussetzungen zum zweiten Prüfungsteil (HQ)

  • Ein bestandener erster Prüfungsteil innerhalb der letzten 5 Jahre
  • Mindestens ein weiteres Jahr Berufspraxis
  • Erwerb von Ausbildereignungskompetenzen nach AEVO / AdA-Schein

Welche Prüfungsinhalte gibt es?

Die Prüfungsinhalte im ersten Prüfungsteil (BQ) entstammen folgenden Bereichen:

  • Rechtswissenschaft
  • Betriebswirtschaft
  • Information- und Kommunikationswissenschaft
  • Betriebliche Kooperation
  • Naturwissenschaften und Technik

Der zweite Prüfungsteil (HQ) setzt sich wie folgt zusammen:

  • Systemintegration
  • Technik
  • Kundenbetreuung
  • Betriebliches Kostenwesen
  • Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme
  • Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
  • Personalwirtschaft
  • Qualitätsmanagement

Hinzu kommt der Nachweis über Ausbilderqualitäten durch die "Ausbildung der Ausbilder" (AdA). Welche Inhalte konkret unter die einzelnen Rubriken fallen, kannst Du in der Prüfungsordnung nachlesen.

Wie ist die Prüfung organisiert?

Der erste Prüfungsteil besteht aus mehreren thematischen Einheiten, die in 60- bis 90-minütigen Klausuren schriftlich geprüft werden. Insgesamt beläuft sich die Prüfungszeit auf höchstens 8 Stunden. Der zweite Prüfungsteil schließt mit situationsspezifischen schriftlichen Prüfungen sowie einem 45 bis 60 Minuten dauernden Abschlussgespräch ab. Die Prüfung der Ausbildereignung dauert 180 Minuten. Lehrbücher bieten Dir eine gute Grundlage, um Dich auf die Prüfungen vorzubereiten.

Prüfungsfragen

Die Prüfungsfragen bestehen zu etwa 50% aus Multiple-Choice-Aufgaben. Die übrigen Fragen sind in der Regel praktischer Natur: Das Aufstellen von Kostengleichungen oder die Ermittlung von Optimierungsmaßnahmen in einem beispielhaften Betrieb ist üblich.

Zusammenfassung

Gute Gründe, Industriemeister der Fachrichtung Mechatronik zu werden, sind folgende:

  • Du vereinst die Tätigkeitsfelder von Mechanikern, Elektrikern und Informatikern.
  • Deine Vielseitigkeit sichert Dir ein großes Einsatzgebiet in unterschiedlichen Branchen.
  • Nach der Weiterbildung steigt Dein Gehalt und Du erhältst eine abwechslungsreiche Position.
  • Du kannst Dich auf dieselben Stellen wie Techniker und Ingenieure bewerben.
  • Du arbeitest weniger in der direkten Produktion, sondern eher auf der mittleren Management- oder Ausbilderebene.